Heute wollten wir uns etwas im Pembrokshire Nationalpark umsehen. Der liegt hier direkt an der
Küste und man soll dort ganz weit an der Küste entlang wandern können. Aber ich glaube, dass mein
Mensch dazu keine große Lust hat.
Zuerst einmal gab es wieder das Waliser Frühstück mit vielen fettigen Sachen. Aber das ist hier
halt so. Es hat meinem Menschen und dem kleinen Menschen wohl geschmeckt, auch wenn der kleine
Mensch meint, dass der Kaffee zum Frühstück nicht wirklich gut ist. Das muss der kleine Mensch ja
wissen, weil der ja immer soviel davon trinkt.
Zum Glück war der Hund nirgendwo zu sehen, also konnte ich schnell ins Auto schlüpfen und dann ging
es los.
Es ging zunächst nach Manobier, dort haben wir uns das Castle angeschaut. Natürlich musste mein
Mensch auch wieder etwas bezahlen, um dort herein zukommen, aber ich weiß nicht mehr wie viel. Das
Castle selber ist nicht so groß, und auch teilweise schon etwas zerfallen. Aber im Innenhof gibt es
einen Garten und der Besitzer vom Castle hat dort ein Ferienhaus, in dem er auch wohnen kann.
Nach dem Castle wollten wir dann noch runter zum Strand, aber als wir dort angekommen waren wurde
das Wetter immer düsterer und dann fing es ganz doll an zu regnen. Mein Mensch hat eine Regenjacke,
aber ich hab in meiner Tasche am Rucksack gesessen und bin pitsche-patsche nass geworden. Ich war
ja so froh, als wir wieder im Auto waren. Also Regen ist richtig doof.
Das zweite Ziel war Govan's Head und Govan's Chappel. Das ist schon etwas gefährlich dort
hinzukommen, ich hab mich doch arg gefürchtet. Auf dem Weg muss man durch einen großen Schießplatz
fahren, auf dem die Briten mit Panzern rumfahren und mit Flugzeugen Bomben abwerfen. Man muss
aufpassen, wenn dort die Schranke zu ist und das rote Blinklicht leuchtet, dann ist dort alles
gesperrt. Aber wir hatten Glück, es hatte sich kein Panzer versteckt und wir konnten
weiterfahren.
Govan's Head ist ganz toll, steile Klippen und unten die Brandung vom Meer. Und vor allem war das
Wetter wieder ganz schön. Es gibt sogar Menschen, die klettern dort an den Klippen mit einem Seil
herunter. Menschen machen wirklich seltsame Sachen, so was würde doch kein Bär machen. Vor allem
müssen die ja auch irgendwie wieder heraufkommen. Und ich habe keine Treppe oder Aufzug
gesehen. Mein Mensch hat das zum Glück nicht getan. Man muss auch etwas aufpassen, wenn man
direkt an den Klippenrand geht, der könnte abbrechen. Der kleine Mensch hat das nicht gemacht, aber
ich hab ganz mutig über den Rand nach unten geschaut.
In der Nähe von Govan Head ist St. Govan's Chappel. Das ist eine kleine Kapelle die mitten in die
Klippen gebaut ist, und man muss eine steile Treppe herunterlaufen, um dorthin zu kommen. Es wird
erzählt, das dort vor ganz vielen Jahren, St. Govan von Piraten gejagt worden ist und sich vor ihm
der Felsen aufgetan hat, so dass er sich dort drin verstecken konnte. Nachdem die Piraten weg
waren, ging der Fels wieder auf, und St. Govan war gerettet. Zum Dank ist dann dort die Kapelle
gebaut worden. Ich weiß ja nicht so recht, das hört sich schon etwas sehr seltsam an.
Aber schön ist es dort trotzdem.
Auf dem Rückweg zur Hauptstraße wurde auf einmal vor uns ein Tor auf der Straße zugemacht. Da hab
ich mich ganz doll gefürchtet, ich dachte schon jetzt kommen da die Panzer angefahren. Aber zum
Glück kamen dann nur ganz viele Kühe und mussten von einer Seite der Straße zu anderen gehen Das
hat ganz lange gedauert, denn Kühe laufen nicht gerade schnell. Aber vor Kühen fürchte ich mich
auch etwas, die sind ja so groß.
Weiter ging es dann in Richtung Westen, immer am Sperrgebiet vorbei, bis wir dann in Freshwater
West angekommen sind. Das ist ein ganz schöner, breiter Sandstrand. Fast so wie in Holland. Es
waren auch recht viele Menschen dort, auch wenn es nicht so warm war. Aber die Waliser sind ganz
hart, die springen auch bei kalten 16 Grad ins Wasser. Für einen Bären ist das viel zu kalt. Mein
Mensch und der kleine Mensch sind dann noch eine Weile am Strand entlang gelaufen und haben das
schöne Wetter genossen. Aber ins Wasser sind sie nicht gegangen. Mir hat es dort auch ganz gut
gefallen.
Als nächstes sind wir dann nach Pembroke gefahren. Und dort gab es dann auch wieder etwas Tolles
zum Anschauen: Ein Castle. Habe ich übrigens schon gesagt, dass ich Castles ganz arg doll mag?
Pembroke Castle ist auch wieder eins von denen, das mir gut gefällt: Schön groß und noch nicht so
sehr eine Ruine. Aber natürlich musste mein Mensch auch wieder etwas bezahlen, um das Castle zu
betreten, 5 Pfund dieses mal.
Dort angekommen,musste der kleine Mensch erst wieder einen Kaffee trinken, und dazu einen Kuchen
essen. Den hat er dann doch nicht aufgegessen, weil er zu schokoladig war. Also musste mein Mensch
dann beide Stücke aufessen. Und war dann papp-satt.
Danach haben wir dann das Castle erkundet. Es gibt dort einen ganz großen Turm, den man bis
oben heraufklettern kann. Oben hat der kleine Mensch dann ganz viel rumgeblödelt und erzählte immer
was von Rapunzel und die Haare herunter werfen. Warum wollen Menschen Haare von Türmen werfen. Das
verstehe ich als Bär nicht.
Mein Mensch wollte eigentlich noch einmal um das Castle herumlaufen und sich das von außen
anschauen. Aber da es schon etwas später war, sind wir dann nach Tenby weitergefahren.
Tenby ist auch ein ehemaliges Fischerdorf, hat aber eine ganz kaputte Castle-Ruine und eine
Stadtmauer, die um die ganze Stadt führt. Wir sind dann zur Ruine und haben uns von dort aus
das Städtchen und den Hafen angeschaut. Und einfach noch was in der Sonne gesessen.
Die Gastgeber vom Rose Cottage hatten meinem Menschen gesagt, wir sollten in das Buccanier gehen,
einem Pub mit Biergarten, dort kann man gut essen. Es war dort rappelvoll und ich glaube, es hat
auch geschmeckt. Mein Mensch und der kleine Mensch haben auch alles aufgegessen.
Von dort aus waren das dann nur ein paar Minuten, bis wir wieder im Rose Cottage waren, und zum
Glück war der Hund auch nicht zu sehen. Morgen geht es dann weiter in Richtung Norden, hoffentlich
regnet es dann nicht wieder so wie heute.